Die Ursprünge des Weihnachtsstollens
Bevor der „Weihnachtsscheit“ zu einem Dessert wurde, war er im wahrsten Sinne des Wortes ein klassischer Holzscheit. Im mittelalterlichen Europa war es üblich, am Weihnachtsabend einen großen Baumstamm (manchmal sogar einen Baumstumpf) auszuwählen, ihn zu segnen, mit Bändern zu schmücken und dann im Kamin zu verbrennen, damit er möglichst lange brannte. Mit diesem heidnischen Ritual sollte die Wintersonnenwende gefeiert werden, und es sollte dem Haus Wohlstand und Schutz für das kommende Jahr bringen. Als im 19. Jahrhundert Kohleöfen systematischer in den Haushalten Einzug hielten, verschwanden die großen alten Kamine nach und nach und die Tradition, ein Holzscheit zu verbrennen, kam allmählich zum Erliegen. So entstand die Idee eines essbaren „Holzscheits“ als Ersatz für das Holz. Die Erfindung des Gourmet-Weihnachtsscheits wird den französischen Konditoren des 19. Jahrhunderts zugeschrieben, aber sein genauer Ursprung ist nicht vollständig bestätigt. Die ersten Bûches de Noël waren einfache Kuchenrollen, die mit Buttercreme gefüllt und so geformt waren, dass sie wie ein Holzscheit aussahen. Im Laufe der Jahre hat sich das Rezept enorm weiterentwickelt und Platz für viele verschiedene Formen und Geschmacksrichtungen geschaffen.